Schneeflöckchen, Weißröckchen oder so ?

Der erste Blick aus dem Fenster, alles weiß, der Winter ist endlich angekommen. Wie habe ich mich als Knäbelein darauf gefreut. Als ich dann mein erstes Auto einen (grauen) anthraziten VW Käfer Baujahr 1964 hatte, war die Freude über den Winter nicht minder getrübt. Die Winterreifen habe ich auf die Hinterräder montiert, denn dort lag der Motor. Mit meiner guten Fahrweise kam ich überall hin. Zum Ärger vieler Nobelkarrossen. Sitzheizung und Gebläse gab es bei diesem Model noch nicht. Ich war jung und die Kälte machte mir nicht viel aus, denn ich war sie gewohnt. Wie oft sind mir bei diesen Temperaturen die Scheiben von innen gefroren.

Jetzt sitze ich im warmen Stübchen und schaue aus dem Fenster und freue mich diebisch wenns schneit. Den Schnee vor der Haustüre, darum kümmert sich der Hausmeister. Einen Schneemann bauen auch immer zwei ganz fleißige, Brüderchen und Schwesterchen. Das es so etwas in der Türkei noch gibt ist meine Freude. Ein Stadtteil mit sehr wenig Kindern, so scheint es für mich. Nun ist allerdings der schöne weiße Schnee wieder verschwunden. Dafür ist die gefühlte Kälte noch immer „arschkalt“. Wie sang einst Vico Torriano? Im Winter da schneit’s, in der Schwitz, in der Schwitz, in der Schweiz. Je älter ich werde, um so mehr freue ich mich auf den Mai. Denn da, so habe ich gelernt, schlagen die Bäume aus. Scheißkälte ! Und wer noch immer zu Fuß unterwegs ist „uffbasse,glatt isses“…

In der Glotze sind zwei mit Elektro Harleys in Südamerika unterwegs. Was für ein Wagnis. Wäre für unseren Urlaub sicher nicht geeignet.Dann lieber nach Las Vegas oder an den Chiemsee, oder doch die Ostsee was meinen sie ?

Erst wenn die letzte Zigarre geraucht ist, dann…

werde ich zum Lehner fahren müssen, um neue zu kaufen! Ich weiß schon welche ich mir gönnen werde. Eine Brasil wird in jedem Fall dabei sein. Eine wie die, dir mir meine Enkeltochter zu Weihnachten geschenkt hat. Das Mädel hat Geschmack obwohl sie selbst nicht raucht. Sie war ja im besten Fachgeschäft in Crailsheim das es gibt und dort gibt es nicht nur sehr gute Zigarren, sondern auch andere Köstlichkeiten aus aller Welt. In meinem ersten Buch „Der Giraffengockel“ hatte ich da schon mal drüber geschrieben. Damals war das Geschäft allerdings noch in der Fabergasse. Bei guten Zigarren gönne ich mir den Ausflug in die Karibik. Obwohl ich eine Brasil rauche tragen mich meine Gedanken stets nach Kuba. Wunderschöne runde Frauen mit einem Lächeln, das mir die Knie weich werden. Da sie meine Gedanken lesen können zeigen sie mir ihr strahlendstes Lächeln das sie drauf haben. Verbunden mit einem kleinen Schlückchen des bestens Rums, den die Insel zu bieten hat. Jeder Zug an diesem „handcrafted Kunstwerk“ läßt mich genüßlich unter Palmen dem Meeresrauschen näher und näher fliegen. Ich bin in eine Fantasie- Welt hinabgestiegen in die mich niemand begleiten kann. Die Rauchschwaden werden vom Wind der Karibik alle Welt verteilt. Ich sehe mich in einer Manufaktur in der die schönsten und geschicktesten Hände des Zigarrenuniversums tätig sind. Jeder weitere Zug läßt mich in dorthin fliegen, wo kein anderer Genießer zugegen war. Die richtige Musik dazu von Santana „Jingo“ und Black Magic Woman erzeugen das Gefühl mitten unter den Tänzerinnen die Hüfte kreisen zu lassen. Blicke, die verschlingen, die anzüglicher nicht sein können, die unsägliche Begierde wecken und dennoch im Universum kreisen. Der letzte Zug läßt alles wieder irgendwo in der Versenkung verschwinden. Bis auf die nächste Brasil oder sollte ich mir eine Churchill gönnen? Die Fantasiereise würde länger dauern ! Denn Churchill war ein kluger Mann.

Das ist jetzt das Allerletzte, ehrlich.

Es sind noch ein paar Stunden und dann sind wir im Jahr 2022. Nüchtern betrachtet ist dieser letzte Tag ein ganz normaler Freitag, nicht mehr und nicht weniger. Trotzdem, jedem Neuen wohnt ein gewisser Zauber inne. Es ist eine Faszination von Hoffnungen, Erwartungen, unausgesprochenen Wünschen, versehen mit einem gewaltigen Schuss Erotik (über die niemand spricht). Schlichtweg gesagt tausende Fantasien. Was bleibt sind unausgesprochene Worte. Es ist die Musik die uns mitnimmt, die uns high macht in alte Knaller zu versinken. Wie z.B. Fleetwood Mac: Never going back again. Ich singe dabei mit, zum Mißfallen meines Holden Weibes, denn gegen den TV bin ich chancenlos. Die Technik hat hervorragendes mit dem Bau von diesen Ohrstöpseln geleistet. Der Musikgenuss ist dadurch beinahe grenzenlos.

Zum vergangen Jahr gibt es nicht viel zu sagen: Good Vibration im Sinne der Beach Boys. Ich habe im Diak den Tod gesehen, ihn gespürt. Eine Erfahrung, die ich niemanden wünsche. Und das nur, weil der Urologe im Diak zu dumm war zu erkennen, dass ich eine Urosepsis hatte. Mir wurde dort unterstellt ich sei ein Simulant. Ich habe es Dank meines Weibes geschafft, ihm von der Schippe zu springen.

Eigentlich war es ein gutes Jahr. Ich bin noch immer dabei, mich von dieser Krankheit zu erholen. Ich genieße das neu gewonnene Leben aus einer neuen Perspektive. Immer vorwärts und ich setze mir einen Termin im Kalender wann ich wieder zur Gitarre greife. Es gäbe viel zu tun. Wie war das nochmal mit den guten Vorsätzen ?

Ich wünsche allen die mich auf meinem Blog besuchen ein erfolgreiches und gutes Neues Jahr 2022 ! Mögen ihre Träume sich erfüllen..

Ihr Nik Schyra oder Nik vor 12!

Eigentlich hatte ich gehofft,…!

dass ich die elektrische Eisenbahn wieder aufstellen könnte. Weihnachten ist zwar vorbei. Immerhin weiß ich mittlerweile wo sie ruht. Der Esstisch bleibt ausgezogen, denn dort soll sie ja ihre Runden drehen dürfen. Sofern die Hausfrau grünes Licht dazu gibt. Früher fand alles auf dem Boden statt. Aber heute läßt die Beweglichkeit sehr zum Wünschen übrig. Ich könnte den Ingo mit seinen Kränen zu Hilfe rufen. Das Arsenal, das dieser Enthusiast mittlerweile zusammen getragen hat, ist für mich phänomenal. Alleine das Fachwissen über die gesamten Baureihen hätte einen Professor samt Doktortitel verdient. Es ist seine Leidenschaft für diese Technik. Wenn ich so einen Kran vor mir hab, dann bleibt mir der Mund offen stehen vor lauter nach oben gucken. Es wäre die Kran-Nummer beim Kulturwochenende.

Jetzt ist Weihnachten immer noch vorbei, der Alltag hat uns wieder fest im Griff. Leider verlief das Fest nicht so wie wir es uns gewünscht hätten. Dennoch sind wir sehr froh, dass es nochmal so „glimpflich“ ausgegangen ist. Das Wünschen hat geholfen. Ich glaube es war eher das Beten. Es gibt Momente da werden wir ganz klein. Wer sie schon erlebt hat, weiß von was ich schreibe.

Die elektrische Eisenbahn ist noch immer nicht aufgebaut. Ich werde es als zukünftige Aktion in die „to do Liste“ gleich an die erste Stelle setzen. Es wäre zumindest ein guter, leichter Einstieg fürs Neue Jahr. Die anderen Vorsätze kennen sie doch auch: ich sollte, ich müßte, mehr Sport… Und wie lange hat’s vorgehalten? Wie war das nochmal… der Geist ist willig und das Fleisch ist verfressen und durstig. Wäre da nicht Corona und dieser Regen der eigentlich Schnee sein müßte? Der Hausmeister hätte einiges zu tun, aber so fließt es von selber ab.

Nachher geht’s zum Boostern. Hab ich ein Glück. Ich bin gespannt wen ich dort alles treffe. Danach könnte ich noch immer die Eisenbahn auf dem Esstisch im Kreis rum fahren lassen, was meinst Du?

Und plötzlich sind sie da…

die Gedanken, die aus dem Nichts kommen. Meistens in einer stillen Minute. Sie lassen uns nachdenklich, ja zum Teil traurig, werden. Meistens erinnern sie uns an Personen, die aus unserem Leben verschwunden sind, warum auch immer. Entweder durch Tod oder andere Gründe. Sie stehen vor uns, wir hören sie sprechen, sehen ihre besondere Gestik, ihren typischen Bekleidungsstil. Einfach alles so, wie wir sie erlebt haben.. Sie verschwinden schnell wieder oder bleiben ungewohnt lange auf unserer Brain-platte. Gerade so, als wollten sie uns noch was mitteilen. Ein entsprechendes Lied, das zu diesem Zeitpunkt gerade on the top war, bestärkt diese Erlebnisse. Oder eine besondere Jahreszeit, wie gerade eben, die Vorweihnachtszeit. Es ist dieser unerklärliche Zauber der Dunkelheit und des Lichtes, das uns verzaubert . Es sind immer die Gedanken der eigenen Kindheit. Die Kindheit, die nur in jedem selber verborgen ist. Mit ihrer Freude, ihren Ängsten und Wünschen. Das Erlebte, das uns niemand mehr nehmen kann. So lange es positiv gespeichert ist, ist es schön den Verlockungen zu folgen. Negativ allerdings muß oft der Psychiater und Psychopharmaka mit daran.

Ich erwische mich dabei, wie ich mich für Kinderspielzeug interessiere. Der erste Gedanke ist: was es alles gibt. Mein Blick richtet sich natürlich auf die elektrischen Dampfloks. Die sich sogar bedampfen lassen. Die Traumlok ist natürlich die 01, die mit den schnittigen Windleitblechen und dem kürzeren Schornstein. Mein Kindheitstraum war natürlich Lokführer auf so einer Dampfmaschine sein. Alleine der Pfeifton, den ich immer und überall hören kann. Sie sind in der freien Natur etwas seltener geworden. Dennoch so ab zu höre ich sie noch, meist an Wochenenden bei den Dampfbahnfreunden.

Mal sehen, ob heute wieder in der Zeitung ein Prospekt für Kinderspielzeug liegt, denn dann könnte ich…!

Ich wünsche allen, die mich hier besuchen, ein fröhliches, gesegnetes Weihnachtsfest im trauten Kreise ihrer Familien und ihren Angehörigen. Fangen auch sie an zu träumen…

Wunder passieren einfach nur so…?

Ich sitze auf dem Armsünderbänkchen im Jagstbrückenhochhaus, unten am Ausgang und warte darauf, dass ich abgeholt werde. Es ist nicht besonders gemütlich hier, aber ich sitze gut mit dem Ausblick direkt auf die Straße. Gegenüber dem Bänkchen im Hochhaus sind die Aufzüge die permanent Menschen ausladen und einladen für die höheren Stockwerke. Im Haus sind einige Ärzte und Therapeuten, unter anderen auch der beste Zahnarzt der Welt . Wer mich und unsere Familiensaga kennt, weiß von meiner Flucht aus einer Zahnarztarztpraxis, 1954 in Unterliederbach. Ich bin zu Bekannten geflüchtet und dort auf Grund der Wirkung der Spritze eingeschlafen. Mein Vater und der Zahnarzt waren gut bekannt. Welch eine Blamage für meinen Vater, für die gesamte Familie, die mich nach meiner Flucht stundenlang gesucht hatte. Danach war mein Vertrauen zu Zahnärzten restlos im Eimer.

Jetzt saß ich, wie gesagt, unten auf dem Bänkchen und wartete, dass ich abgeholt werde. Die Menschen, die an mir vorbei gingen grüßten mich freundlich oder gar nicht. Die letzte Gruppe die an mir vorüber zog war eine recht illustre Gesellschaft. Sie bestand aus Kindern, die hüpfend und singend aus dem mit ihren Eltern aus dem Vorraumabzogen.

Als letzte dieser großen Gruppe kam sie, die reife Lady, in ihrem goldenen Vlies. Mit blondem Haar und einem Lächeln das Steine schmelzen lies. Wir hatten ein gutes, nettes Gespräch. Ich erinnere mich nicht mehr an die Worte oder den Inhalt unserer Unterhaltung. Aber es ist ihr unglaubliches Lächeln und diese goldene Jacke, die ich als das goldene Vlies bezeichnet hatte. Vorstellbar für mich könnte auch sein, dass es ein Engel war mit dem ich da geplaudert habe. Wer weiß das schon. Es ist Weihnachtszeit, da passieren noch tatsächlich kleine stille Wunder. Allerdings muß man schon ein ,bisschen an Wunder glauben…