Der flauschige knallrote Vliespulli…!

Ich bin überzeugt jeder hat in seinem Kleiderschrank einen kuscheligen Pullover der es immer wieder schafft über die Jahre hinweg im Sortiment zu bleiben. So ein Pullover hat beinahe etwas magisches, mystisches. Er hat quasi sogar eine Beschützerfunktion. Da er nur in der kühleren Jahreszeit Herbst und Winter aus seinem Versteck darf, fällt ihm noch eine besondere Rolle zu. Er ist wie ein Mantel den man sich überstreift und damit unsichtbar wird. Für Menschen mit dem besonderen Blick ein magisches Kleidungsstück und für normale Leute nur ein roter alter Vliespulli.

Eine meiner schönen Nachbarinnen besitzt ein solches mystisches Stück. Sie erzählt mir das sie diesen Pullover immer wieder einmal aussortieren wollte. Sie schaffe es dennoch nicht sich von ihm zu trennen. Er halte sie so warm und sei so sehr flauschig kuschelig. Wenn sie ihn sich überziehe dann ist Herbst-Winterzeit. Das bedeute für sie eine ganz besondere Zeit und zwar die Zeit des Lesens. Es sind die Bücher die sie faszinieren. In die sie sich hinein versetzen kann. Lesen hat eine ganz besondere Bedeutung für sie. Es ist die Fantasie die sie gefangen nimmt. Lesen öffnet alle Horizonte.

Meine besten Freunde sind und bleiben eh Bücher. Es gibt Bücher die lese ich schon so lange ich lesen kann. Ob es Kinderbücher, Romane oder Sachbücher sind, es spielt keine Rolle. Bei bestimmten Büchern kommen auch noch irgendwelche Eindrücke mit die ich in meiner Kindheit schon verspürt habe. Erlebnisse und Gerüche vielleicht von Früchtetee die nicht abzustreifen sind.

Dann gibt es Bücher die noch immer große Spannungen hervor lassen. Obwohl ich sie immer und immer wieder lese und weiß wie sie ausgehen lasse ich mich fesseln von der Dramatik des Inhalts.

Über diese Zeit des Lesens unterhalte ich mich mit der Grande Dame aus dem Hinterhaus. Wir begegnen uns bei den Mülltonnen, dort wo jeder einmal hin muß, um seine „Schätze“ zu entsorgen. Zugegeben, es gibt schönere Plätze wo man sich über Literatur unterhalten kann. Aber es bleibt die Faszination des persönlichen Gesprächs über nicht alltägliche Dinge oder Gegebenheiten. Und jeder weiß wovon er spricht.

Flaschenpost aus der Donau…!

Es gibt Geschichten die kann nur das Leben schreiben. Es ist zwar schon ein paar Tage her, dass dies alles passiert ist und es klingt beinahe unglaublich. Und es war auch nicht irgendwo in der Karibik sondern vor unserer Haustüre. Zwischen Ingolstadt und Kehlheim.

In Ingolstadt wirft ein Flußpionier damals eine Flasche mit seiner Anschrift in die Donau mit der Hoffnung eine schöne Bayrische Prinzessin fände seine Flasche. Das Wunder geschieht. Ein alter Fischer in Kehlheim findet die Flasche in einem Netz, entdeckt den Zettel. „Da, vielleicht ist’s was Gscheits“ so gibt er die Flasche samt Inhalt an die schöne junge Nachbarstochter weiter. So kommt eines der schönsten Mädchen aus Niederbayern an eine Flaschenpost. Die damals zwanzigjährige schreibt dem Soldaten, verliebt sich in ihn, heiratet ihn und folgt ihm in seine Heimatstadt Crailsheim. Zwei Söhne kommen in Crailsheim zur Welt. Die junge Frau leidet unter schwerem Heimweh.

Leider nimmt das, was so schön begann ein trauriges Ende. Der Ehemann ist dem Alkohol sehr zugetan. Die Ehe so berichtete sie sei nach dem Auszug der Söhne geschieden worden.

Was sie nicht abgelegt hat ist ihren Bayrischen Dialekt . Es ist herrlich für mich, ihr zuzuhören. Eine kleine dennoch sehr sehr große Geschichte direkt vor meiner Haustüre in der Türkei.

Fazit „wenn de mit de Leut babbelst erfährst was“!

Mitten im schönsten, traurigen Heimatfilm passiert`s…!

Sonntag läuft am Nachmittag ein Film für die ganze Familie „Ostwind“ zusammen sind wir frei. Ein Film der mir nasse Augen macht und das Taschentuch kam mehrmals zum Einsatz. In dieser rührseligen Situation fragt mich mein holdes Weib ob ich ein Eis möchte, klar immer. Beim abbeissen des Schokoladenüberzuges passiert es dann. Ein Schneidezahn kracht ab. Was für eine nette Überraschung. Zum Glück verursacht die Ruine keine Schmerzen .

Am Montag gleich beim Zahnarzt angerufen, abends hin und ich kann wieder strahlen. Ein schwacher Trost war da der Mundschutz immerhin. „Corona sei Dank!“

Der Film hatte dann doch noch ein Happyend so ähnlich wie bei meinem Malheur. Vor Schokoladenüberzogenem Vanilleeis lasse ich jetzt die Finger. Softeis ist da besser. Gar kein Eis wäre noch besser. Wenn da das Wörtchen aber nicht wäre. Ich bin ja noch jung und könnte jeden Tag ein neues Leben anfangen. Ich denk mal drüber nach….!?

Der Rock and Roll geht immer weiter…!

Nochmals an alle die mir zu meinem Geburtstag und Hochzeitstag gratuliert haben,

Herzlichen Dank es hat mich tief berührt !

Mit jedem Glückwunsch, von wem auch immer, steigen Momente und nette Szenen hoch. Ach die oder der hat an mich gedacht ! Die Frage lebst Du noch hat sich damit erledigt. Dreiundsiebzig bin ich jetzt, weder alt noch jung. Ich werde weiter rocken, lets go everybody !

Ich bin am überlegen was ich als nächstes ausprobieren sollte. Die kreative Kunst reizt mich, malen wäre so eine Option. Am liebsten auf Lanzarote. Eine irre Landschaft die mich einfach nur animiert. Was nicht ist kann noch werden. Es ist eine Landschaft die sofort begeistert oder einfach nur Angst einflöst. Malen werde ich dort nur mit Röteln oder Kohle. Der irre Kontrast zu diesen schwarzen schillernden Farben sind die majestetischen Kamele. Die genau wissen, dass sie alle verwunschene Prinzessinnen und Königinnen sind, zu erkennen an ihrem würdevollem Schreiten, die sich durch nichts aus der Ruhe bringen lassen. In ihrer Gelassenheit wohl wissend, was sie da alles durch die Landschaft schleppen müssen.

Aber „Eher geht ein Kamel durch ein Nadelöhr, als dass ein Reicher in das Reich Gottes gelangt“(NT, Markus 10,25)

Und genau das wissen diese Tiere ! Denn sie sind hochintelligent und von wegen blödes Kamel, Wüstenschiffe nur einer ihrer vielen Namen… wer könnte wie sie erhabener durch die Sanddünen der Sahara schreiten…?

Kein Mensch !

Kraniche auf der Durchreise vom Hopfensee…!

Es ist schon erstaunlich wie bekannt der kleine Hopfensee doch ist. Ich erinnerte mich nur vage. Schloss Neuschwanstein winkt herüber .und der Forgensee läßt Kindheitserinnerungen wieder wach werden. Zur Kinderkur 1954 in Kaufbeuren. Damals lief der Bau noch zur Anstauung des Forgensse. Es sind nicht nur schöne Erinnerungen die da hochkommen. Auch Gerüche bestimmter Lebensmittel habe ich noch in der Nase.

Verwandtschaft ist doch was schönes. Es gibt einfach keine Berührungsängste. Man babbelt so wie man es von Kindesbeinen her kennt. Allerdings gibt es zwei Verwandtschaften die Natürlichen und die Angeheirateten. Die Angeheirateten haben es meistens immer etwas schwerer, weil ihnen einfach die kindlichen Informationen fehlen. Trotzdem vorm Kwetschekuche sind alle gleich.

Geburtstag ist erst übermorgen und wieviel mal noch schlafen ? Erinnern sie sich noch ? Auch heute noch bin ich aufgeregt (uffgereschd), wer wird alles kommen, wer denkt an mich….? Es hat sich zu früher nichts geändert, fast nichts….ich genieße es !

Endlich gibts wieder Zwetschgenkuchen, (Kwetschekuche) im Frankfurter Dialekt…!

Mit dem Kwetschekuche kommen auch die Wespen. Die Zwetschgen sind reif und werden abgeerntet. Das Jahr neigt sich seinem Ende zu. Der Zwetschgenkuchen wird in vielen Variationen zubereitet. Mit oder ohne Streusel, mit Krimmele oder mit Mandeln. Ich mag ihn am liebsten pur und mit Sahne.

Der Teig wird heute bei uns im Termi geknetet und danach gehen gelassen. Das Resultat ist ein lockerer leichter Boden. Die Zwetschgen sollten heimische Produkte sein und nicht von irgendwo her weit um den Erdball geflogen worden sein. Früher ist man mit dem Fahrrad und Korb zum Zwetschgenbaum gefahren und hat abgeerntet und natürlich ordentlich gefuttert. Den ordentliche Geschmack schmecke ich heute noch.

Mit meinem alten Schulfreund Harry Hochheimer habe ich das Lied gelernt: „Fußball spiele tu mer gern…bei de Oma in de Stubb komme 5 Ameriganer….!“ Selbst die Amis mit denen ich groß geworden gibts es in Frankfurt nicht mehr . Was in Erinnerung geblieben ist ist natürlich der AFN. Besonders mit Werner Lamp und seiner Wettervorhersage. Im AFN Frankford gab es Lieder zu hören die der Hessische Rundfunk erst Jahrtausende später abspielte.Was man beim HR hören konnte war der Mantovani mit seinem Geigengefiedele einfach nur furchtbar.

Es gibt ihn wieder den Kwetschekuche vielleicht heute, morgen oder übermorgen ? Das alleine weiß nur die Hausfrau !