Woche eins und der Jetlag

Die erste Woche ist wie im Flug vergangen.

Wir waren hauptsächlich mit der Überwindung des Jetlags beschäftigt. Mindestens eine/r war mit Schlafen und/ oder Rumhängen beschäftigt. Und dabei immer bestens mit allem gut versorgt. Karola und Alfredo sei Dank!

Und dann waren da noch die Minuten des Zusammentreffens mit unseren Enkel und Urenkeln.

Andrew und Natalie hatten den Opa schon seit 14 Jahren nicht mehr gesehen. Aus beiden sind junge Erwachsene geworden. 

Natalie ist mit Shane verheiratet und hat uns zwei Urenkel, Eden und Ocean, geschenkt. 

Andrew ist Wochenendpapa von Junior, hat ausserdem zwei Hunde und eine Freundin in Kalifornien.

Wie wunderschön ist es mitten drin zu sein!

Bei Oma Mimi und Opa Alfredo lockt der Pool und die stets offene Tür. Kein Wunder, dass hierher Mittelpunkt ist.

Nik, der sich phantastisch gut hält, ist sehr gespannt auf den ersten Einkauf im Walmart. Der, von ihm in Auftrag gegebene, Einkaufszettel sieht so aus:

Rasierschaum

Rasierwasser

Gehstock

Süssstoff

Pepsi light

Kamm

Eingekauft haben wir noch viel mehr und den Süssstoff haben wir vergessen.

Toll war, dass Nik uns durch den ganzen Markt begleiten konnte. So ein Wagen wäre bei und auch sehr hilfreich.

Alina begleitete zwischendurch immer wieder mal Alfredo oder Natalie kurze Abstecher für besondere Besorgungen. So lernte sie den Baumarkt, den Großhandel und ein Sportgeschäft kennen. Die beste Gelegenheit ausserdem, sich zu trauen,  Englisch zu sprechen.

Der Freitag Abend bot sich an für eine lustige Spielrunden. Alfredo führte uns in die Geheimnisse eines puertoricanischen Kartenspiel ein, Mikado forderte unsere ruhigen Hände und 4 gewinnt das strategische Denken.

Alfredo hat sich am Sonntag als 1a Fremdenführer erwiesen. Um uns einen Einblick in die Neighborhoods zu geben fuhren wir Kreuz und Quer durch die Gegend. Karola erklärte und beschrieb Baufirmen, Läden und Restaurationen entlang der Strasse. Alles, was mal eben „um die Ecke“ ist.

Eingedeckt mit einem Riesenpaket von KfC fielen wir bei Natalie ein.

Jede kleine Unternehmung macht müde- so haben den  Montag im Haus verbummelt und dabei festgestellt, dass uns die Wärme sehr gut tut. 

Karola plant ein grosses Familienphotoshooting. Das wird ein grosses Event geben. Jeder mit jedem und alle mit allen. Reich mit Fotos bestückt werden wir nach Hause zurück kommen. Das Shooting wird bestimmte Kleidungsfarben- und Vorschriften erfordern. Das heißt Kleiderschrank ansehen und dann ab zum Einkauf. Also folgt Dienstag Shoppen in der Killeen Mal. Einkauf macht hungrig. Wie gut, dass es genug Möglichkeiten gibt. Pommes und Co., das können sie die Amis.

Und da war dann noch die Sache mit der “hui- hui- Maschine“

 

Zeitenwende

Zeitenwende

beginnt bei mir vor Texas oder nach Texas. Wer hat als Knäbelein nicht Texas Ranger werden wollen? Als cooler Ranger, wie einst John Wayne, durch die Prärien zu reiten und dem Lumpengesindel den Garaus zu machen. Ich höre die Bisons über die Prärie donnern, die sich beim näheren Hinsehen als LKW’s einer hier ansässigen Entsorgungsfirma herausstellen.

Was nachhaltig wirkt sind die enormen Weiten. Mal kurz um die Ecke, bedeutet u.U. 2 1/2 Stunden Fahrzeit. Früher ist man zur Verwandtschaft nach Bayern gefahren, privilegiert, wer so etwas erfahren durfte. Und hatte geglaubt eine riesige Strecke gefahren zu sein, was Texas anbelangt allerdings kein Vergleich. Die starken Eindrücke von dort wirken noch immer nach, sind ausgesprochen richtig nachhaltig.

Wir fahren da wieder hin. Auf meiner to do Liste stehen noch New York und Las Vegas.

Auf nach Amerika, Nik vor 12!

Irmgard berichtet

Schon einige Zeit gab es hier nichts Neues. Bedingt durch die Geschehnisse im letzten Jahr floss die ganze Energie in die Anstrengung wieder fit zu werden. Und die Anstrengung hat sich bislang gelohnt. Das Training geht mühsam und ständig weiter. Da alles darüber hinaus ein Ziel braucht, mussten wir nicht lange suchen. Fast tägliche Telefonate mit der Tochter machten deutlich, hier muss gehandelt werden.

Dazu gehört etwas Familiengeschichte . Unsere älteste Tochter Karola machte sich vor 14 Jahren mit ihren Kindern und dem Mann auf den Weg nach Texas. Der Mann, ein amerikanischer Soldat, war zurück beordert und für Karola und Kinder begann das amerikanische Abenteuer. Nach vielen Auf und Abs, Umzügen, Scheidung und neuer Heirat, (Ur-) Enkelkindern blieb weder ihr noch uns wirklich Gelegenheit zu persönlichen Besuchen. FaceTime sei dank, dass in den letzten Jahren fast tägliche Telefonate möglich sind. Vor 6 Jahren war sie mit dem Mann für schnelle 3 Wochen zu Besuch in Deutschland. Vor 4 Jahren war Irmgard mit Alina zu Besuch in Killeen. Kein Wunder, dass auf beiden Seiten, vor allem bei Corona/Covid und nach Niks Erkrankung, die Sehnsucht auf beiden Seiten wuchs sich wieder mal in die Arme nehmen zu können.

Und dann war es soweit. Irmgard machte die Ansage “Auf nach Texas“. Der Flug wurde gebucht und das Abenteuer konnte, mit Alinas Begleitung, beginnen.

And here we are

Sie hören die Sendung "Nik vor 12!

Geburtstage sind immer eine feine Sache !

Es gibt meistens starken Kaffee und guten Kuchen. So alles nach meinem Geschmack noch mit einer süßen Sahne als Sahnehäubchen. Was willste mehr mein Herz. Nette lustige Gespräche und als Wermutstropfen Corona. Ob wir es wollen oder auch nicht, es bestimmt unseren Alltag. Und ich fiebere schon auf den nächsten Geburtstag. Wurde mir doch von meiner besten Enkeltochter bis dahin aufgetragen fleißig Gitarre zu üben, wahrscheinlich will sie singen.. Sie nimmt schließlich bei niemand geringeren als Carmen Lehmann Gesangsunterricht. Ich üb mir die Finger wund…grins. Als alter Gitarrist ich hab 30 Jahre lang nichtmehr geklimpert geht es mir wie jedem Anfänger, Stahlsaiten auf Fingerkuppen sind am Anfang nicht sehr prickelnd. Begonnen habe ich mit meinem alten Schulfreund Kalli im damaligen zarten Alter von 14 Jahren. Es folgte dann die Band wir nannten uns „Outsiders“. Es lief gut für uns. Ich verdiente mehr Geld durch die Mussig als meinen Lehrlingslohn. Eine wilde Zeit die Sechziger, Siebziger. Yeah !

Die Beatbands kannten sich in Frankfurt alle untereinander zu mindest die Besten. Zu denen gehörten wir schließlich. Vor uns gab es noch die King Beats und dann kamen wir. Unser einziges Manko war unser Equipment . Ich träume heute noch von einem Marschall oder Fox. Kommt noch. Was mir erst später bewußt wurde ich habe jahrelang in ein shure Mikrophon gesungen, genau über dieses und hielt es für minderwertig. Mittlerweile bin ich gescheiter geworden.

Ich werd mal zur Klampfe greifen und mich mit „Never Going Back“ von Fleetwood Mac abmühen.

Der 50. Geburtstag

Einer meiner „Wie“- Söhne ist heute 50 geworden. Da ist viel Wasser die Jagst hinunter geflossen. Ich ertappe mich dabei wie meine Leichtigkeit gerade dahin fliegt. Eine lange Zeit liegt dazwischen und dennoch könnte ich meinen es war erst gestern gewesen. Erinnerungen tauchten auf, die gar nicht mehr auf der Festplatte ersichtlich waren. Sie kommen hoch, einfach nur so, fragen mich nicht, ob es mir gefallen könnte. Sie tun stellenweise weh, ich möchte sie ungeschehen machen, aber es geht nicht. Von Bruce Springsteen läuft nebenbei „Secret Garden“. Diese Musik zieht mich völlig in den Bann der Melancholie.

Eine kurze Episode erscheint vor meinem geistigen Auge. Die Abfahrt in den Höllenschlund oder so. Es war noch ein richtiger Winter mit viel Schnee in Oßhalden. Ich hatte mit den Knaben eine richtige Skilanglaufwanderung gemacht. Der Abschluss, ein ziemlich steiler Hang, den wir so nicht direkt, aus „Mutigen Gründen“, hinunter fahren wollten. Wir standen erst mal nur so da und meinten „ach du Sch…“ Plötzlich kam der Michl mit seinen Skiern ins Rutschen. Es gab für ihn, trotz Geschrei, kein Halten mehr. Alpine Schussfahrt, olympiareif! Kurtchen und ich, wir bekamen uns fast nicht mehr ein über die „Pistensau von Oberammergau“, denn die Haltung, die er an den Tag legte, war alles andere als elegant. Er war unten und wir folgten ihm dann relativ schnell natürlich in „Profihaltung“.

Es sind diese Kleinigkeiten die mich schmunzeln, laut lachen lassen, weil sie scheinbar gestern erst gewesen sind.

Der Wetterbericht hat für heute Nachmittag Schnee gemeldet, ob vielleicht und so ?