Kraniche auf der Durchreise vom Hopfensee…!

Es ist schon erstaunlich wie bekannt der kleine Hopfensee doch ist. Ich erinnerte mich nur vage. Schloss Neuschwanstein winkt herüber .und der Forgensee läßt Kindheitserinnerungen wieder wach werden. Zur Kinderkur 1954 in Kaufbeuren. Damals lief der Bau noch zur Anstauung des Forgensse. Es sind nicht nur schöne Erinnerungen die da hochkommen. Auch Gerüche bestimmter Lebensmittel habe ich noch in der Nase.

Verwandtschaft ist doch was schönes. Es gibt einfach keine Berührungsängste. Man babbelt so wie man es von Kindesbeinen her kennt. Allerdings gibt es zwei Verwandtschaften die Natürlichen und die Angeheirateten. Die Angeheirateten haben es meistens immer etwas schwerer, weil ihnen einfach die kindlichen Informationen fehlen. Trotzdem vorm Kwetschekuche sind alle gleich.

Geburtstag ist erst übermorgen und wieviel mal noch schlafen ? Erinnern sie sich noch ? Auch heute noch bin ich aufgeregt (uffgereschd), wer wird alles kommen, wer denkt an mich….? Es hat sich zu früher nichts geändert, fast nichts….ich genieße es !

Endlich gibts wieder Zwetschgenkuchen, (Kwetschekuche) im Frankfurter Dialekt…!

Mit dem Kwetschekuche kommen auch die Wespen. Die Zwetschgen sind reif und werden abgeerntet. Das Jahr neigt sich seinem Ende zu. Der Zwetschgenkuchen wird in vielen Variationen zubereitet. Mit oder ohne Streusel, mit Krimmele oder mit Mandeln. Ich mag ihn am liebsten pur und mit Sahne.

Der Teig wird heute bei uns im Termi geknetet und danach gehen gelassen. Das Resultat ist ein lockerer leichter Boden. Die Zwetschgen sollten heimische Produkte sein und nicht von irgendwo her weit um den Erdball geflogen worden sein. Früher ist man mit dem Fahrrad und Korb zum Zwetschgenbaum gefahren und hat abgeerntet und natürlich ordentlich gefuttert. Den ordentliche Geschmack schmecke ich heute noch.

Mit meinem alten Schulfreund Harry Hochheimer habe ich das Lied gelernt: “Fußball spiele tu mer gern…bei de Oma in de Stubb komme 5 Ameriganer….!” Selbst die Amis mit denen ich groß geworden gibts es in Frankfurt nicht mehr . Was in Erinnerung geblieben ist ist natürlich der AFN. Besonders mit Werner Lamp und seiner Wettervorhersage. Im AFN Frankford gab es Lieder zu hören die der Hessische Rundfunk erst Jahrtausende später abspielte.Was man beim HR hören konnte war der Mantovani mit seinem Geigengefiedele einfach nur furchtbar.

Es gibt ihn wieder den Kwetschekuche vielleicht heute, morgen oder übermorgen ? Das alleine weiß nur die Hausfrau !

Die Reise in die Highlands von Hohenlohe…!

Nach einem kurzen Einkauf in den Niederungen des Hohenlohe Landes ging unser Trip steil bergauf. Warum die Expeditionsleitung so kurzfristig umgeschaltet hatte war mir relativ schnell Klar. Es ging nach Selgenstadt “Potato Land”. Hier wachsen die besten Kartoffel die ich kenne. Sie sind begehrt das ist nicht nur mir bekannt. In einem der renommiertestem Cafés in Crailsheim “bei Brigitte” gibt es sie auch die fantastischen Kartoffeln .Brigitte so habe ich erfahren sei selber aus Selgenstadt. Dann ist mir klar warum es die Kartoffel auch dort gibt. Qualität und Kartoffel for ever! Viele denken weil ich aus Frankfurt Main komme, aus der Großstadt hätte ich keine Ahnung von Ackerbau und Viehzucht, aber weit gefehlt! Es gibt da den Vordertaunus mit seinen Kartoffel und Erdbeerfeldern die auch schon von Elvira Bach aus Neuenhain Ts. so stilistisch gemalt wurden. Elvira Bach ein echtes “Neuehaner Meedsche” wurde 1982 auf die Documenta 7 in Kassel eingeladen . Sie zählte damals zu den jungen Wilden. Nach Kassel begann ihr steiler Aufstieg als Künstlerin in die Hemisphären der bekanntesten zeitgenössischen Künstler.

Kartoffeln und Erdbeeren
Elvira Bach aus Neuenhain Ts.

Mit 2 PS um die Ecke…!

Heute an der Ampel bei dieser furchtbaren Hitze steht in einem herrlichen Landauer ein Gespann vor mir mit zwei dunkelbraunen Rössern. Ein Kutscherin in Bayrischer Tracht und einer langen Gerte zieht auf der Abbiegespur gemächlich in die Gartenstraße ein. Da ich direkt hinterher gefahren bin mit einer Nobelkarrosse aus Stuttgart mit 70 PS ein erhabenes Schauspiel. Da ich im gesamten Auto alle Scheiben unten hatte konnte ich mit Passanten kurz reden. Ich rief den staunenden Zuschauenden zu : Zwei PS ! Jeder strahlte und genoß das grandiose Schauspiel. Manch einem wurde vielleicht da erst mal bewußt was zwei PS für eine Eleganz und Kraft bedeuten. In jedem Fall ein nichtmehr alltäglicher Vorgang. Ein junges Pärchen das mit mir zu Fuß in den Amtgarten eingebogen war begeisterte das Schauspiel von 2 PS genauso heftig wie mich. Hier vermisse ich die Pferdegespanne vom Volksfest.

Alleine das Pferdegetrappel klingt mir nach wie vor noch in meinen Ohren besonders wenn die Fahrt über Kopfsteinpflaster ging. Die Kommandos des Kutschers Hü und Hot und Brrrrrrr…..! Ein große Gastwirtschaft wurde in diesen heißen Tagen regelmäßigen mit Stangeneis beliefert. Wir Kinder wußten das. Denn regelmäßig kam dem Kutscher nach ein paar Freibieren so ein Eis aus….! Was gab es köstlicheres als dieses Wassereis vom Boden aufgehoben und geschleckt was das Zeug hält. Die Pferde bekamen ihren Heusack über den Kopf umgehängt und fraßen gemächlich bis die Fahrt wieder los ging. Die Attraktion war dann noch immer wenn eines der Pferde lospisste und einer der umstehenden irgendeinem zurief: Borzemuggel halt den Kopf drunter da wachsen die Haare. Der Eiskutscher bestieg seinen Wagen und die Vorführung war beendet. Was zurückblieb war ein riesengroßer Haufen von Pferdeäpfel. Die Kleingärtner standen schon mit Eimer und Schaufel zur Stelle um diesen Schatz nachhause zu bringen….!

Ein Tag kein wie kein zweiter…!

Heute stand als Hauptattraktion eigentlich der Erlebniskauf auf dem Tagesplan. Der wäre auch fast geglückt wäre da nicht ein Gemälde von mir aufgetaucht das ich fast auf den Tag vor 30 Jahren gemalt hatte. Wir haben eine Grafik von einem Frosch (Bild wir nachgereicht) zum neuen rahmen gegeben und auf der Rückseite des Frosches kam dann dieses Bild von mir zum Vorschein. Ich hatte es schon vermißt und dachte es wird noch in einem der Umzugskarton im Keller ruhen. Aber es kam anderweitig zum Vorschein. Jetzt war es wohl der richtige Zeitpunkt um es wieder zu präsentieren. In dieser Zeit so erinnere ich mich gut habe ich noch viel gemalt. Überwiegend mit Kreide, Röteln und Kohle. Da ich sehr frei gemalt habe also nicht direkt sehr gegenständlich besser gesagt abstrakt, erfordert es die ganze Fantasie des Betrachters oder der Betrachterin in dem Bild das zu sehen oder zu erkennen was sich ihm erschließt. Für mich als Maler stets eine spannende Angelegenheit. Vielleicht animiert mich das Bild so, dass ich wieder anfange zu malen. Es stehen mir ja als Künstler alle Optionen offen. Reizen würde mich ja großformatige Acrylgemälde, aber weder Raum noch Money ist vorhanden. Das macht mich etwas traurig und wenn das ABER nicht wäre.

Den Abend über habe ich dem Gewitter das sich bei uns ausgetobt hat zugeschaut. Es wußte auch nicht so recht was es wollte. Hat sich dann doch noch verzogen. Geblitzt hat es gewaltig. Der gewaltige Donner hat sich nur in der Ferne vernehmen lassen.

Jetzt lasse ich mir noch von Zuccero “E`Un Peccato Morir” mit in die Nacht trällern.

Morgen allerdings gehts zum Erlebniskauf, versprochen !

Rosen für den Staatsanwalt…!

Ein Film mitten aus dem Leben im damaligen Nachkriegsdeutschland. Der Film noch in schwarz/weiß was die Dramatik der Handlung noch erhöhte. Es waren noch viele Autos zu entdecken die aus dem heutigen Verkehr längst verschwunden sind. Opel Rekord, der Kapitän, der Admiral oder Ford M12 der mit derWeltkugel vorne. Selbst ein Büssing LKW mit Winker. Man könnte behaupten da konnten die Autos noch Autos sein. Cadillacs und andere diverse Amischlitten. Jede Menge Straßenbaugeräte die man heute so nichtmehr im Einsatz hat. Neben schon renovierten Häusern die Bombengrundstücke mit ihren zum Teil noch provisorischen Bebauungen. Kindheitserinnerungen wie sie in fast jeder Stadt zu finden war. Und ewig hörte ich die Warnungen das du mir ja nicht in diese Trümmer reingehst. Das erst was wir gemacht haben sind in die Trümmergrundstücke reingekrabbelt. Nirgend jemand kannte sich da so gut aus wie wir. Es war schlichtweg der Abenteuerspielplatz hoch zehn. Es gab auch Häuser oder Keller die waren voll mit Munition. Ich bin da nicht rein. Mein Respekt vor diesem Zeugs war viel zu groß. Einer hatte mal eine Handgranate abgezogen, die waren allerdings zu dritt. Was aus denen geworden ist war nicht mehr zu erfahren. Sie sollen in ihrem eigenen Blut geschwommen sein. So die Aussage von Augenzeugen.

Zum Film selber es geht um Schokolade.