Sie hören die Sendung "Nik vor 12!

Geburtstage sind immer eine feine Sache !

Es gibt meistens starken Kaffee und guten Kuchen. So alles nach meinem Geschmack noch mit einer süßen Sahne als Sahnehäubchen. Was willste mehr mein Herz. Nette lustige Gespräche und als Wermutstropfen Corona. Ob wir es wollen oder auch nicht, es bestimmt unseren Alltag. Und ich fiebere schon auf den nächsten Geburtstag. Wurde mir doch von meiner besten Enkeltochter bis dahin aufgetragen fleißig Gitarre zu üben, wahrscheinlich will sie singen.. Sie nimmt schließlich bei niemand geringeren als Carmen Lehmann Gesangsunterricht. Ich üb mir die Finger wund…grins. Als alter Gitarrist ich hab 30 Jahre lang nichtmehr geklimpert geht es mir wie jedem Anfänger, Stahlsaiten auf Fingerkuppen sind am Anfang nicht sehr prickelnd. Begonnen habe ich mit meinem alten Schulfreund Kalli im damaligen zarten Alter von 14 Jahren. Es folgte dann die Band wir nannten uns „Outsiders“. Es lief gut für uns. Ich verdiente mehr Geld durch die Mussig als meinen Lehrlingslohn. Eine wilde Zeit die Sechziger, Siebziger. Yeah !

Die Beatbands kannten sich in Frankfurt alle untereinander zu mindest die Besten. Zu denen gehörten wir schließlich. Vor uns gab es noch die King Beats und dann kamen wir. Unser einziges Manko war unser Equipment . Ich träume heute noch von einem Marschall oder Fox. Kommt noch. Was mir erst später bewußt wurde ich habe jahrelang in ein shure Mikrophon gesungen, genau über dieses und hielt es für minderwertig. Mittlerweile bin ich gescheiter geworden.

Ich werd mal zur Klampfe greifen und mich mit „Never Going Back“ von Fleetwood Mac abmühen.

Der 50. Geburtstag

Einer meiner „Wie“- Söhne ist heute 50 geworden. Da ist viel Wasser die Jagst hinunter geflossen. Ich ertappe mich dabei wie meine Leichtigkeit gerade dahin fliegt. Eine lange Zeit liegt dazwischen und dennoch könnte ich meinen es war erst gestern gewesen. Erinnerungen tauchten auf, die gar nicht mehr auf der Festplatte ersichtlich waren. Sie kommen hoch, einfach nur so, fragen mich nicht, ob es mir gefallen könnte. Sie tun stellenweise weh, ich möchte sie ungeschehen machen, aber es geht nicht. Von Bruce Springsteen läuft nebenbei „Secret Garden“. Diese Musik zieht mich völlig in den Bann der Melancholie.

Eine kurze Episode erscheint vor meinem geistigen Auge. Die Abfahrt in den Höllenschlund oder so. Es war noch ein richtiger Winter mit viel Schnee in Oßhalden. Ich hatte mit den Knaben eine richtige Skilanglaufwanderung gemacht. Der Abschluss, ein ziemlich steiler Hang, den wir so nicht direkt, aus „Mutigen Gründen“, hinunter fahren wollten. Wir standen erst mal nur so da und meinten „ach du Sch…“ Plötzlich kam der Michl mit seinen Skiern ins Rutschen. Es gab für ihn, trotz Geschrei, kein Halten mehr. Alpine Schussfahrt, olympiareif! Kurtchen und ich, wir bekamen uns fast nicht mehr ein über die „Pistensau von Oberammergau“, denn die Haltung, die er an den Tag legte, war alles andere als elegant. Er war unten und wir folgten ihm dann relativ schnell natürlich in „Profihaltung“.

Es sind diese Kleinigkeiten die mich schmunzeln, laut lachen lassen, weil sie scheinbar gestern erst gewesen sind.

Der Wetterbericht hat für heute Nachmittag Schnee gemeldet, ob vielleicht und so ?

Nur eine Minute für Jürgen von der Lippe? Ich würde ihm großzügig drei geben !

Eine Minute für Jürgen von der Lippe mehr genehmigt ihm die Bayrische Fernsehanstalt nicht. Ich würde ihm großzügigerweise drei Minuten einräumen, denn aller guten Dinge sind doch drei. Es geht ihm bei Ringlstetter um sein neues Buch „Sex ist wie Mehl“. Spannend was er da so von sich gibt. Die Krönung ist nicht einmal das Buch selber sondern die Aussage: „ich bin dann auch in einen Biergarten gegangen und habe Weißwurst mit Pommes Frittes bestellt.“ Das gab es bisher noch nirgends auf der Welt . Ein Stilbruch ungeahnten Ausmasses der das gesamte Bajuwarische Universum zum zusammenbrechen bringen könnte, einer Kulturrevolution gleich. Selbst Ringlstetter , der weiß Gott nicht auf den Mund gefallen ist, verschlug es unter brüllendem Lachen die Sprache. Die Leichtigkeit des Seins war die Crux der Aussage. Ich finde es genial mit wenigen Worten das ganze Universum auf den Kopf stellen zu können. Das da noch keiner drauf gekommen ist ?

Es geht schlicht und ergreifend wieder mal ums Essen. Ich erinnere mich, wenn wir mit Tante Marie nach Minge (München) gefahren sind, dann haben wir beim Donisl eine Weißwurst mit Semmeln oder Brezen verspeist. Ich bekam ein Kracherl (Limo) und die Erwachsenen ein Weißbier. Das war Tradition, genau wie der Besuch der Asam- Kirche, der allerdings vor dem Donisl statt fand. Beim Donisl lernte ich dann auch das Weißwurst zuzzeln.

Und dann bestellt der Jürgen sich eine Weißwurst mit Pommes unglaublich !

Schneeflöckchen, Weißröckchen oder so ?

Der erste Blick aus dem Fenster, alles weiß, der Winter ist endlich angekommen. Wie habe ich mich als Knäbelein darauf gefreut. Als ich dann mein erstes Auto einen (grauen) anthraziten VW Käfer Baujahr 1964 hatte, war die Freude über den Winter nicht minder getrübt. Die Winterreifen habe ich auf die Hinterräder montiert, denn dort lag der Motor. Mit meiner guten Fahrweise kam ich überall hin. Zum Ärger vieler Nobelkarrossen. Sitzheizung und Gebläse gab es bei diesem Model noch nicht. Ich war jung und die Kälte machte mir nicht viel aus, denn ich war sie gewohnt. Wie oft sind mir bei diesen Temperaturen die Scheiben von innen gefroren.

Jetzt sitze ich im warmen Stübchen und schaue aus dem Fenster und freue mich diebisch wenns schneit. Den Schnee vor der Haustüre, darum kümmert sich der Hausmeister. Einen Schneemann bauen auch immer zwei ganz fleißige, Brüderchen und Schwesterchen. Das es so etwas in der Türkei noch gibt ist meine Freude. Ein Stadtteil mit sehr wenig Kindern, so scheint es für mich. Nun ist allerdings der schöne weiße Schnee wieder verschwunden. Dafür ist die gefühlte Kälte noch immer „arschkalt“. Wie sang einst Vico Torriano? Im Winter da schneit’s, in der Schwitz, in der Schwitz, in der Schweiz. Je älter ich werde, um so mehr freue ich mich auf den Mai. Denn da, so habe ich gelernt, schlagen die Bäume aus. Scheißkälte ! Und wer noch immer zu Fuß unterwegs ist „uffbasse,glatt isses“…

In der Glotze sind zwei mit Elektro Harleys in Südamerika unterwegs. Was für ein Wagnis. Wäre für unseren Urlaub sicher nicht geeignet.Dann lieber nach Las Vegas oder an den Chiemsee, oder doch die Ostsee was meinen sie ?

Erst wenn die letzte Zigarre geraucht ist, dann…

werde ich zum Lehner fahren müssen, um neue zu kaufen! Ich weiß schon welche ich mir gönnen werde. Eine Brasil wird in jedem Fall dabei sein. Eine wie die, dir mir meine Enkeltochter zu Weihnachten geschenkt hat. Das Mädel hat Geschmack obwohl sie selbst nicht raucht. Sie war ja im besten Fachgeschäft in Crailsheim das es gibt und dort gibt es nicht nur sehr gute Zigarren, sondern auch andere Köstlichkeiten aus aller Welt. In meinem ersten Buch „Der Giraffengockel“ hatte ich da schon mal drüber geschrieben. Damals war das Geschäft allerdings noch in der Fabergasse. Bei guten Zigarren gönne ich mir den Ausflug in die Karibik. Obwohl ich eine Brasil rauche tragen mich meine Gedanken stets nach Kuba. Wunderschöne runde Frauen mit einem Lächeln, das mir die Knie weich werden. Da sie meine Gedanken lesen können zeigen sie mir ihr strahlendstes Lächeln das sie drauf haben. Verbunden mit einem kleinen Schlückchen des bestens Rums, den die Insel zu bieten hat. Jeder Zug an diesem „handcrafted Kunstwerk“ läßt mich genüßlich unter Palmen dem Meeresrauschen näher und näher fliegen. Ich bin in eine Fantasie- Welt hinabgestiegen in die mich niemand begleiten kann. Die Rauchschwaden werden vom Wind der Karibik alle Welt verteilt. Ich sehe mich in einer Manufaktur in der die schönsten und geschicktesten Hände des Zigarrenuniversums tätig sind. Jeder weitere Zug läßt mich in dorthin fliegen, wo kein anderer Genießer zugegen war. Die richtige Musik dazu von Santana „Jingo“ und Black Magic Woman erzeugen das Gefühl mitten unter den Tänzerinnen die Hüfte kreisen zu lassen. Blicke, die verschlingen, die anzüglicher nicht sein können, die unsägliche Begierde wecken und dennoch im Universum kreisen. Der letzte Zug läßt alles wieder irgendwo in der Versenkung verschwinden. Bis auf die nächste Brasil oder sollte ich mir eine Churchill gönnen? Die Fantasiereise würde länger dauern ! Denn Churchill war ein kluger Mann.

Das ist jetzt das Allerletzte, ehrlich.

Es sind noch ein paar Stunden und dann sind wir im Jahr 2022. Nüchtern betrachtet ist dieser letzte Tag ein ganz normaler Freitag, nicht mehr und nicht weniger. Trotzdem, jedem Neuen wohnt ein gewisser Zauber inne. Es ist eine Faszination von Hoffnungen, Erwartungen, unausgesprochenen Wünschen, versehen mit einem gewaltigen Schuss Erotik (über die niemand spricht). Schlichtweg gesagt tausende Fantasien. Was bleibt sind unausgesprochene Worte. Es ist die Musik die uns mitnimmt, die uns high macht in alte Knaller zu versinken. Wie z.B. Fleetwood Mac: Never going back again. Ich singe dabei mit, zum Mißfallen meines Holden Weibes, denn gegen den TV bin ich chancenlos. Die Technik hat hervorragendes mit dem Bau von diesen Ohrstöpseln geleistet. Der Musikgenuss ist dadurch beinahe grenzenlos.

Zum vergangen Jahr gibt es nicht viel zu sagen: Good Vibration im Sinne der Beach Boys. Ich habe im Diak den Tod gesehen, ihn gespürt. Eine Erfahrung, die ich niemanden wünsche. Und das nur, weil der Urologe im Diak zu dumm war zu erkennen, dass ich eine Urosepsis hatte. Mir wurde dort unterstellt ich sei ein Simulant. Ich habe es Dank meines Weibes geschafft, ihm von der Schippe zu springen.

Eigentlich war es ein gutes Jahr. Ich bin noch immer dabei, mich von dieser Krankheit zu erholen. Ich genieße das neu gewonnene Leben aus einer neuen Perspektive. Immer vorwärts und ich setze mir einen Termin im Kalender wann ich wieder zur Gitarre greife. Es gäbe viel zu tun. Wie war das nochmal mit den guten Vorsätzen ?

Ich wünsche allen die mich auf meinem Blog besuchen ein erfolgreiches und gutes Neues Jahr 2022 ! Mögen ihre Träume sich erfüllen..

Ihr Nik Schyra oder Nik vor 12!