Zeitenwende

Zeitenwende

beginnt bei mir vor Texas oder nach Texas. Wer hat als Knäbelein nicht Texas Ranger werden wollen? Als cooler Ranger, wie einst John Wayne, durch die Prärien zu reiten und dem Lumpengesindel den Garaus zu machen. Ich höre die Bisons über die Prärie donnern, die sich beim näheren Hinsehen als LKW’s einer hier ansässigen Entsorgungsfirma herausstellen.

Was nachhaltig wirkt sind die enormen Weiten. Mal kurz um die Ecke, bedeutet u.U. 2 1/2 Stunden Fahrzeit. Früher ist man zur Verwandtschaft nach Bayern gefahren, privilegiert, wer so etwas erfahren durfte. Und hatte geglaubt eine riesige Strecke gefahren zu sein, was Texas anbelangt allerdings kein Vergleich. Die starken Eindrücke von dort wirken noch immer nach, sind ausgesprochen richtig nachhaltig.

Wir fahren da wieder hin. Auf meiner to do Liste stehen noch New York und Las Vegas.

Auf nach Amerika, Nik vor 12!

Irmgard berichtet

Schon einige Zeit gab es hier nichts Neues. Bedingt durch die Geschehnisse im letzten Jahr floss die ganze Energie in die Anstrengung wieder fit zu werden. Und die Anstrengung hat sich bislang gelohnt. Das Training geht mühsam und ständig weiter. Da alles darüber hinaus ein Ziel braucht, mussten wir nicht lange suchen. Fast tägliche Telefonate mit der Tochter machten deutlich, hier muss gehandelt werden.

Dazu gehört etwas Familiengeschichte . Unsere älteste Tochter Karola machte sich vor 14 Jahren mit ihren Kindern und dem Mann auf den Weg nach Texas. Der Mann, ein amerikanischer Soldat, war zurück beordert und für Karola und Kinder begann das amerikanische Abenteuer. Nach vielen Auf und Abs, Umzügen, Scheidung und neuer Heirat, (Ur-) Enkelkindern blieb weder ihr noch uns wirklich Gelegenheit zu persönlichen Besuchen. FaceTime sei dank, dass in den letzten Jahren fast tägliche Telefonate möglich sind. Vor 6 Jahren war sie mit dem Mann für schnelle 3 Wochen zu Besuch in Deutschland. Vor 4 Jahren war Irmgard mit Alina zu Besuch in Killeen. Kein Wunder, dass auf beiden Seiten, vor allem bei Corona/Covid und nach Niks Erkrankung, die Sehnsucht auf beiden Seiten wuchs sich wieder mal in die Arme nehmen zu können.

Und dann war es soweit. Irmgard machte die Ansage “Auf nach Texas“. Der Flug wurde gebucht und das Abenteuer konnte, mit Alinas Begleitung, beginnen.

And here we are

Sie hören die Sendung "Nik vor 12!

Geburtstage sind immer eine feine Sache !

Es gibt meistens starken Kaffee und guten Kuchen. So alles nach meinem Geschmack noch mit einer süßen Sahne als Sahnehäubchen. Was willste mehr mein Herz. Nette lustige Gespräche und als Wermutstropfen Corona. Ob wir es wollen oder auch nicht, es bestimmt unseren Alltag. Und ich fiebere schon auf den nächsten Geburtstag. Wurde mir doch von meiner besten Enkeltochter bis dahin aufgetragen fleißig Gitarre zu üben, wahrscheinlich will sie singen.. Sie nimmt schließlich bei niemand geringeren als Carmen Lehmann Gesangsunterricht. Ich üb mir die Finger wund…grins. Als alter Gitarrist ich hab 30 Jahre lang nichtmehr geklimpert geht es mir wie jedem Anfänger, Stahlsaiten auf Fingerkuppen sind am Anfang nicht sehr prickelnd. Begonnen habe ich mit meinem alten Schulfreund Kalli im damaligen zarten Alter von 14 Jahren. Es folgte dann die Band wir nannten uns „Outsiders“. Es lief gut für uns. Ich verdiente mehr Geld durch die Mussig als meinen Lehrlingslohn. Eine wilde Zeit die Sechziger, Siebziger. Yeah !

Die Beatbands kannten sich in Frankfurt alle untereinander zu mindest die Besten. Zu denen gehörten wir schließlich. Vor uns gab es noch die King Beats und dann kamen wir. Unser einziges Manko war unser Equipment . Ich träume heute noch von einem Marschall oder Fox. Kommt noch. Was mir erst später bewußt wurde ich habe jahrelang in ein shure Mikrophon gesungen, genau über dieses und hielt es für minderwertig. Mittlerweile bin ich gescheiter geworden.

Ich werd mal zur Klampfe greifen und mich mit „Never Going Back“ von Fleetwood Mac abmühen.

Der 50. Geburtstag

Einer meiner „Wie“- Söhne ist heute 50 geworden. Da ist viel Wasser die Jagst hinunter geflossen. Ich ertappe mich dabei wie meine Leichtigkeit gerade dahin fliegt. Eine lange Zeit liegt dazwischen und dennoch könnte ich meinen es war erst gestern gewesen. Erinnerungen tauchten auf, die gar nicht mehr auf der Festplatte ersichtlich waren. Sie kommen hoch, einfach nur so, fragen mich nicht, ob es mir gefallen könnte. Sie tun stellenweise weh, ich möchte sie ungeschehen machen, aber es geht nicht. Von Bruce Springsteen läuft nebenbei „Secret Garden“. Diese Musik zieht mich völlig in den Bann der Melancholie.

Eine kurze Episode erscheint vor meinem geistigen Auge. Die Abfahrt in den Höllenschlund oder so. Es war noch ein richtiger Winter mit viel Schnee in Oßhalden. Ich hatte mit den Knaben eine richtige Skilanglaufwanderung gemacht. Der Abschluss, ein ziemlich steiler Hang, den wir so nicht direkt, aus „Mutigen Gründen“, hinunter fahren wollten. Wir standen erst mal nur so da und meinten „ach du Sch…“ Plötzlich kam der Michl mit seinen Skiern ins Rutschen. Es gab für ihn, trotz Geschrei, kein Halten mehr. Alpine Schussfahrt, olympiareif! Kurtchen und ich, wir bekamen uns fast nicht mehr ein über die „Pistensau von Oberammergau“, denn die Haltung, die er an den Tag legte, war alles andere als elegant. Er war unten und wir folgten ihm dann relativ schnell natürlich in „Profihaltung“.

Es sind diese Kleinigkeiten die mich schmunzeln, laut lachen lassen, weil sie scheinbar gestern erst gewesen sind.

Der Wetterbericht hat für heute Nachmittag Schnee gemeldet, ob vielleicht und so ?

Nur eine Minute für Jürgen von der Lippe? Ich würde ihm großzügig drei geben !

Eine Minute für Jürgen von der Lippe mehr genehmigt ihm die Bayrische Fernsehanstalt nicht. Ich würde ihm großzügigerweise drei Minuten einräumen, denn aller guten Dinge sind doch drei. Es geht ihm bei Ringlstetter um sein neues Buch „Sex ist wie Mehl“. Spannend was er da so von sich gibt. Die Krönung ist nicht einmal das Buch selber sondern die Aussage: „ich bin dann auch in einen Biergarten gegangen und habe Weißwurst mit Pommes Frittes bestellt.“ Das gab es bisher noch nirgends auf der Welt . Ein Stilbruch ungeahnten Ausmasses der das gesamte Bajuwarische Universum zum zusammenbrechen bringen könnte, einer Kulturrevolution gleich. Selbst Ringlstetter , der weiß Gott nicht auf den Mund gefallen ist, verschlug es unter brüllendem Lachen die Sprache. Die Leichtigkeit des Seins war die Crux der Aussage. Ich finde es genial mit wenigen Worten das ganze Universum auf den Kopf stellen zu können. Das da noch keiner drauf gekommen ist ?

Es geht schlicht und ergreifend wieder mal ums Essen. Ich erinnere mich, wenn wir mit Tante Marie nach Minge (München) gefahren sind, dann haben wir beim Donisl eine Weißwurst mit Semmeln oder Brezen verspeist. Ich bekam ein Kracherl (Limo) und die Erwachsenen ein Weißbier. Das war Tradition, genau wie der Besuch der Asam- Kirche, der allerdings vor dem Donisl statt fand. Beim Donisl lernte ich dann auch das Weißwurst zuzzeln.

Und dann bestellt der Jürgen sich eine Weißwurst mit Pommes unglaublich !